Im Herbst 1967 findet sich eine Interessengemeinschaft Segelflug bestehend aus Elmar Umhöfer, Günther Kerber und Rudolf Koch zusammen, die sich zum Ziel gesetzt haben, in Saal an der Saale ein Segelfluggelände aus der Taufe zu heben. Im Februar 1968 diskutiert man ein Gelände am Höhnsberg, aber eine dort verlaufende 20-KV-Leitung macht dieses Gelände für einen Flugplatz ungeeignet. Als besser geeignet erscheint das Gelände „Am Kreuzberg“, wo sich heute der Flugplatz befindet. Am 15.09.1968 findet hier der erste Flugtag im Altlandkreis Königshofen mit vier Segelflugzeugen aus Ostheim/Rhön statt, nachdem der damalige Saaler Bürgermeister Otto Ebner und der Gemeinderat die Errichtung und Anlage eines Fluggeländes beschlossen hatten. Wegen der Lage des Geländes in der ADIZ – einem Geländestreifen entlang der früheren Grenze zur DDR, in dem nur nach vorheriger Flugplanabgabe und unter Einhaltung von peinlich genauen Vorschriften geflogen werden durfte – gab es zunächst Schwierigkeiten mit der Genehmigung unter Hinweis auf die Gefährdung der Luftverteidigung. Nachdem diese Schwierigkeiten ausgeräumt waren, wurde im Bote vom Grabfeld der Aufruf zur Vereinsgründung geschaltet.
Am 3. Januar 1970 findet im Festsaal des Landkreises Königshofen die Gründungsversammlung statt. Elmar Umhöfer wird als treibender Motor herausgestellt. Landrat Dr. Karl Grünewald nennt eine solche Gründung eine „wesentliche Bereicherung“ und auch Bürgermeister Wolfgang Mack spricht sich dafür aus. 20 aktive und 6 passive Mitglieder nennt das Gründungsprotokoll. Elmar Umhöfer und Harald Schunk haben sich vor der Versammlung darauf verständigt, dass Elmar Umhöfer als geschäftsführender zweiter Vorsitzender und Harald Schunk als erster Vorsitzender fungieren würden, vorausgesetzt die Versammlung würde zustimmen. Die Abstimmung führte zu diesem Ergebnis. Martin Katzer als Kassier und Elisabeth Katzer als Schriftführerin komplettierten die erste Vorstandschaft des Vereins. Unter dem 12. Februar 1970 wird der Verein beim Amtsgericht Königshofen registriert; die Gemeinnützigkeit fast gleichzeitig erteilt.
Mitte April 1970 findet schon der erste Flugbetrieb mit der zuvor gekauften Rhönlerche statt. Wegen starken Regens an diesem Tag konnten nur 11 Starts durchgeführt werden. Im personellen Bereich des Vereins ergeben sich schon bald einige Änderungen: Aus wichtigen beruflichen Gründen übergibt ab Mai 1970 Harald Schunk den 1. Vorsitz an Karl-Heinz Hanika. Ihm folgt ab Dezember 1973 Manfred Hartmann. Der Flugzeugpark entwickelt sich zusehends: Eine Ka 7 wird gebraucht gekauft, dann folgt eine ASK 13, eine Ka 6 und im April 1974 eine ASW 15b. Solch eine Flotte braucht natürlich eine Halle. Am 18. August 1974 kann der junge Verein die Flugplatz- und Hallenweihe begehen. Staatssekretär Erwin Lauerbach hält die Festansprache und meint dabei: „Man kann nicht mehr von der dritten Dimension lassen, wenn man sie einmal erlebt hat.“ Landrat Karl Grünewald bedankt sich bei Elmar Umhöfer als unermüdlichem zweiten Vorsitzenden. Der Verein zählt 25 aktive und 30 passive Mitglieder.
Am 6. August 1975 ist ein rabenschwarzer Tag für den Verein: Gegen 15.00 Uhr kommt es in rund 2.000 m Höhe zur Kollision zwischen der ASW 15 und der ASK 13, die einsitzig geflogen wird. Das Leitwerk der ASK 13 wird weggerissen und das Wrack stürzt pendeln wie ein welkes Blatt zu Boden wobei der Pilot schwer verletzt überlebt. Der Pilot der ASW 15 rettet sich mit dem Fallschirm, seine Maschine wird erst einen Tag später nach Hubschraubereinsatz gefunden. Beim Gerichtstermin lässt der Richter das Verfahren gegen eine Zahlung von 1.000,00 DM durch den Piloten der ASW 15 einstellen.
Am 6. Februar 1978 erscheint der Bote vom Grabfeld mit folgender Überschrift „Anlieger wenden sich gegen Lärm-Quelle Motorseglerplatz“. Bis heute wurde immer wieder gerichtlich gegen das Fluggelände vorgegangen. Vorläufiger Schlusspunkt ist ein Verfahren vor dem Bayrischen Verwaltungsgerichtshof, das am 26. September 1995 eine hoffentlich endgültige Entscheidung über den Status des Saaler Platzes trifft.
Zu Pfingsten am 14. Mai 1978 regnet es wieder einmal, so dass das inzwischen „traditionelle Pfingstfest“ des Flugsportvereins auf den 11. Juni 1978 verschoben wird. Bis heute findet jedes Jahr an Pfingsten ein Hallenfest mit Musikbegleitung und Rundflügen statt.
Im Frühjahr 1979 gibt Rudolf Koch den ersten Vorsitz an Elmar Umhöfer ab, der seit Gründung zweiter und geschäftsführender Vorsitzender ist. Im Jahre 1979 wird die vorläufige Betriebserlaubnis für den Motorsegler erteilt.
Von 1982 bis 1985 übernimmt Rechtsanwalt Rainer Sauer auch unter dem Eindruck der Rechtsstreite den Vereinsvorsitz. Anschließend wird wieder Elmar Umhöfer zum ersten Vorsitzenden gewählt und hat dieses Amt bis zum Jahre 1994 inne. Ab März 1994: erster Vorsitzender Georg Reder, zweiter Vorsitzender Manfred Schauer, Kassier Martin Katzer und Schriftführer Dr. Herman Dietrich.
Im Laufe der Jahre immer wieder Organisation von Flugtagen (zum Beispiel 1980 mit Kunstflugweltmeister Manfred Strössenreuther, 1992 Super-Flugtag mit 6.000 Besuchern), Weinfesten, Faschingsbällen. Zusätzlich soziales Engagement mit Schnupperfliegen für Schüler, Fliegen für das Rote Kreuz, Einladung von Behinderten zu Rundflügen.
(Harald Schunk)
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