Neuwahlen beim FSV Grabfeld

Entsprechend der 5. Bayerischen Infektionsschutzverordnung wurden alle Maßnahmen eingehalten.

Julia Nöth ist die neue Vorsitzende im Flugsportverein Grabfeld in Saal an der Saale. Bei der Jahresversammlung in der Fliegerhalle des Vereins wurde sie mit großer Mehrheit gewählt. Damit ist sie die erste Frau an der Spitze des Flugsportvereins Grabfeld. Ihr Stellvertreter ist

Klaus Herbert, Kassier bleibt Norbert Krämer, Schriftführer Joachim Katzer. Beisitzer: Anita Herrmann, Lukas Schlembach und Thomas Lüdtke. Julia Nöth tritt die Nachfolge von Christian Schön an, der den Verein in den vergangenen drei Jahren führte, zuvor stellvertretender Vorsitzender war. Er eröffnete die Versammlung und verwies darauf, dass das Landratsamt Rhön-Grabfeld die Versammlung genehmigt hatte, wenn der entsprechende Abstand, der in der Fliegerhalle gewährt ist, und die aktuellen Hygienevorschriften eingehalten und die Tore geöffnet bleiben. Die Versammlung sollte in 60 Minuten „abgewickelt“ sein.

So fiel denn auch sein Rückblick entsprechend kurz aus, nachdem die Mitglieder zuvor die notwendigen Informationen, einschließlich Kassenbericht, erhalten hatten. In einer Schweigeminute gedachte man der Verstorbenen des vergangenen Jahres, Günther Kerber und Rudolf Koch. Sie waren Gründungs- und Ehrenmitglieder. In diesem Jahr starb Reiner Sauer. Rückblickend auf das Jahr 2019 erinnerte der Vorsitzende an den gelungenen Fliegerball, erwähnte die Reparatur der Windenelektronik und einen weiteren Arbeitseinsatz im Fliegerheim. Gut angenommen wurden im vergangenen Jahr die Fluglager der Holländer im Mai, der Engländer im Juni und auch das traditionelle Pfingstfest. An das Treffen der Drachen- und Gleitschirmflieger erinnerte der Vorsitzende und an die Fluglager Bohmte–Melle im Juli sowie  FC Antersberg im August.

Christian Lampert nahm am Qualifikationswettbewerb in Aalen/Elchingen teil. Hier ging es um die Qualifikation zur Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft der Junioren in der Club-und Standardklasse für 2020. Christian Lampert erreichte den 5. Qualifikationsplatz und hatte somit einen der begehrten Plätze zur Deutschen Meisterschaft erreicht. Diese ist aufgrund der Corona-Pandemie derzeit auf Eis gelegt. Wieder gut angenommen wurde das Ferienfliegen des Flugsportvereins Grabfeld im September. Im Oktober fand das OLC (Online Contest) Finale im Bürgerhaus in Poppenhausen statt. Dort wurden die besten Segelflieger der Saison 2019 in verschiedenen Kategorien geehrt. Christian Lampert erhielt eine besondere Auszeichnung, denn er bekam für seine Leistungen beim „Young Eagle Speed Cup“ einen Aufenthalt im Segelflugzentrum Kiripotib (Namibia) geschenkt. Dort absolvierte er den ersten 1000-km Flug.

Rückblickend erinnerte Christian Schön an das Fränkische Jugendvergleichsfliegen in Hersbruck, bei dem Marvin Dietz den 5. Platz von 16 Teilnehmern belegte. Das Bayerische Jugendvergleichsfliegen fand in Ottenberg statt. Hier kam Marvin Dietz von 27 Teilnehmern auf den 18. Platz. Der Vorsitzende verwies auf das traditionelle „Abfliegen“, den „shortestday“  am 21. Dezember sowie die Weihnachtsfeier. Bis dahin gab es 2.400 Starts und es wurden mehr als 1.900 Stunden geflogen. Walter Räth absolvierte seinen 1. 1000-km-Flug in Pokweni (Namibia). In diesem Jahr konnte noch der Fliegerball durchgeführt werden und der Flugbetrieb musste auf Grund der Corona-Pandemie im März eingestellt werden. Der Ausblick für 2020 gestaltete sich recht kurz, da die Pandemie die Veranstaltungen und Vorhaben stillgelegt hatte. Ob es zu den Fluglagern und weiteren Aktivitäten kommt, ist bislang unklar.

Es folgte die Entlastung des Kassiers und der Vorstandschaft, sowie die Neuwahl. Als berufene Mitglieder sind Peter Volz als Ausbildungsleiter und Kay Hoffmann als Werkstattleiter wieder mit dabei. Abschließend bedankte sich Christian Schön bei seiner Vorstandschaft und Vereinsmitgliedern für das gute Miteinander. Aus persönlichen Gründen stand er jedoch nicht mehr zur Verfügung. Der neuen Vorstandschaft wünschte er „ein glückliches Händchen“ bei den künftigen Entscheidungen und Planungen. Anita Herrmann überreichte ihm ein Abschiedsgeschenk und dankte für sein Engagement, sowie die Projekte und Maßnahmen, die unter seiner Führung angestoßen und durchgeführt wurden.

Die neue Vorsitzende des Flugsportvereins Grabfeld Julia Nöth wohnt in Saal an der Saale, ist 29 Jahre jung und studierte Biologie. Sie arbeitet derzeit als Fachleitung beim Labor LS in Großenbrach. Über das „Schnupperfliegen“ kam sie 2007 zum Flugsportverein Grabfeld und gehört seit 2013 als Beisitzerin der Vorstandschaft an. Am Saaler Verein schätzt sie vor allem die familiäre Atmosphäre. Für sie ist der Flugplatz in Saal ein Stück Heimat geworden. Das war auch der Grund, warum sie sich im Verein besonders engagierte, beim Schnupperfliegen und bei Festen mit organisierte und für die Systempflege und Öffentlichkeitsarbeit zuständig war. Wie geht es im Verein weiter? Die neue Vorsitzende verweist auf den Flugbetrieb, zunächst nur für Vereinsmitglieder, der wieder aufgenommen wird, allerdings unter den vorgegebenen Auflagen. Wichtig sind ihr Schulungen und Regelungen zu finden, um künftig Gastflüge anbieten zu können. Bislang sind keine Gäste beim Flugbetrieb möglich.  Wenn es der weitere Verlauf der Corona-Pandemie zulässt ist im Herbst ein Fest zum 50-Jährigen Bestehen des Vereins mit Ehrungen geplant.

Die neue Vorstandschaft des Flugsportvereins Grabfeld in Saal an der Saale mit (von links) Ausbildungsleiter Peter Volz, Lukas Schlembach, Norbert Krämer, Joachim Katzer, Julia Nöth, Anita Herrmann, Klaus Herbert, Thomas Lüdtke und Werkstattleiter Kay Hoffmann.

Bericht und Fotos: Hanns Friedrich

Flugsportverein trauert um sein langjähriges Mitglied Reiner Sauer

In tiefer Trauer und mit großem Respekt haben wir Abschied nehmen müssen von einem Menschen, der den Vereinsmitgliedern stehts ein Vorbild war. Am vergangenen Mittwoch, den 25.03.2020, verstarb unser langjähriges Mitglied Reiner Sauer nach schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren. Die Beisetzung fand am 27.03.2020 im engsten Familienkreis am Friedhof in Schweinfurt statt.

Von 1982 bis 1985 übernahm Rainer Sauer auch unter dem Eindruck der Rechtsstreite den Vereinsvorsitz. Reiner war ein begeisterter Flieger, der bis Ende der 90er Jahre in der Fliegerei aktiv war.  Als Rechtsanwalt stand er auch dem Verein auch nach seinen aktiven Jahren jederzeit mit Rat und Tat in Rechtsbelangen zur Verfügung. Zuletzt half er bei der neusten Satzungsänderung und prüfte diese auf aktuelle Formulierungen und Grundlagen. Bis zuletzt war Reiner als fördernes Mitglied dem Verein verbunden.

Der römische Philosoph Seneca sagt: Wer in unserem Gedächtnis lebt, ist nicht tot, er ist nur fern; Tot ist nur, wer vergessen wird. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren und ihn in guter Erinnerung behalten. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.

Fliegerball 2020

Im Jahre unseres 50-jährigen bestehens blicken wir auf einen sehr erfolgreichen Fliegerball zurück. Am vergangenen Wochenende fand in der Festhalle Saal, die bis auf den letzten Platz besetzt war, unser alljährlichen Fliegerball statt. Auch in diesem Jahr führte die Band Chicago musikalisch durch den Abend und sorgte  bei den tanzbegeisterten Gästen für gute Stimmung. Als Showeinlagen traten zudem die Tanzgarden aus Großeibstadt, Hollstadt, Höchheim und Saal auf.

Die große Tombola  durfte natürlich auch nicht fehlen. Schon in den vergangenen Jahren bescherte sie den glücklichen Gewinner tolle Preise. Als besonderes Highlight gab es in diesem Jahr 50 Preise zu gewinnen. Einige der Hauptpreise waren eine Woche Aufenthalt in Maria Alm, zwei kostenlose Segelflugausbildungen und Gutscheine für verschiedene Rundflüge. An dieser Stelle allen Gewinnern herzlichen Glückwunsch und viel Freude beim Einlösen ihrer Preise.

Der Flugsportverein bedankt sich bei allen Gästen für das zahlreiche Erscheinen und einen schönen Abend bei ausgelassener Stimmung. Zudem bedanken wir uns bei allen Helfern, die diesen Abend durch ihren Einsatz erst möglich machen.

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Flying with the Champions 2019 – Ein Erlebnisbericht von Christian über seinen Aufenthalt in Namibia

Nach dem Gewinn des „Young Eagle Speed Cups“ erhielt ich auf dem OLC Finale in Poppenhausen eine überraschende Einladung zu „Flying with the Champions“ nach Kiripotib. Meine Freude war riesig. Nach einiger Organisation in der darauffolgenden Woche ging es für mich bereits vier Wochen später, am 01.November in das Segelflugparadies Namibia. Auf der Farm Kiripotib verbrachte ich mit sechs weiteren Teilnehmern die folgenden Tage mit einer perfekt organisierten Trainingswoche in einer super Atmosphäre.

Ich hoffte natürlich auf gute Flugbedingungen, was aber Anfang November nicht selbstverständlich ist, da die Flugsaison um diese Zeit erst beginnt. Doch was wir dann für ein Wetter in den folgenden Tagen haben sollten, hat die Erwartungen aller übertroffen.

Bereits am ersten Tag ging es mit sehr guten Flugbedingungen los, was glücklicherweise die ganze Woche anhielt. Nach dem zweiten Flug stellte sich dann eine Konvergenz im Osten Namibias ein, die für weitere vier Flugtage bestehen sollte und uns somit sehr hohe Schnittgeschwindigkeiten und viele Kilometer bescherte.

Die ersten drei Tage konnte ich zusammen mit Alexander Müller im Arcus fliegen. Er fliegt bereits seit vielen Jahren im Winter in Namibia und war damit genau der Richtige, um mich in die Besonderheiten des Fliegens in Afrika einzuweisen. Nach den 3 Flugtagen mit Alexander wurden die Trainer gewechselt.

In den darauffolgenden vier Tagen durfte ich mit Olivier Darroze das Cockpit des Arcus teilen. Ein Höhepunkt war der 06.November, als ich mit ihm einen sehr schnellen Flug über 1175km und einem Gesamtschnitt von 178kmh fliegen konnte. Dies war wieder begünstigt durch die gewaltige Konvergenz im Osten, nahe des ausgetrockneten Flusses Nossob. So erreichten wir einen 2,5 Stunden Schnitt von 220kmh. Am Abend während des Endanfluges konnte man dann noch die Vorderseite eines herannahenden Sandsturmes mit laminaren Steigen von 3m/s nutzen und so die Strecke maximieren.

Am letzten Tag wurde noch eine kleine Grand Prix Aufgabe geflogen unter besonderen Bedingungen, was die Höhe bei der Abfluglinie und die entsprechende Endanflughöhe angeht. Die Teilnehmer sollten so ihr neu erlerntes Wissen in die Tat umsetzen. Das hat noch einmal großen Spaß gemacht und war ein schöner letzter Flug in Kiripotib.

Zum krönenden Abschluss fanden sich alle Champions und Teilnehmer nach dem letzten Flug zusammen, um einen kleinen Gamedrive mit anschließendem Sundowner zu erleben, was sehr beeindruckend war und viele positive und schöne Erinnerungen hinterlässt.

Unter Anleitung von Welt- und Europameistern, die mir meine Defizite aufgezeigt haben, konnte ich in entspannter Atmosphäre viel neues lernen. Die Woche war perfekt organisiert und ließ keine Wünsche offen, sie verging sprichwörtlich wie im Flug.

Ich möchte mich herzlich bei Ludwig & Wolfgang bedanken, die mir die Möglichkeit gegeben haben in Namibia fliegen zu dürfen und mir damit einen Traum erfüllten.